Rezept: Biskuitroulade
Samstags gehe ich oft in den Kochbuchladen, gleich ums Eck.
Stundenlang kann ich in Büchern versinken und auf eine Reise in bunte und nahe oder weit entfernte Geschmackswelten gehen.
Besonders samstags ist der kleine Laden, in dem es auch unzählige Gewürze aus der eigenen Manufaktur gibt, gesteckt voll mit Genießer:innen, die auf der Suche nach dem neuesten Buch von Ottolenghi sind oder wieder fruchtig scharfen roten Kampott-Pfeffer brauchen.
Eine liebe Bekannte von mir arbeitet dort.
#traumarbeitsplatz
Während wir uns erzählten, was es so Neues gibt bei uns, kümmerte sie sich immer wieder um Kund*innen.
Ich blätterte gerade in Noma, von René Redzepi, als ich sie sagen hörte:
“Da haben sie Glück. Heute ist eine Spitzenkonditorin da, fragen sie Alex am besten gleich nach dem Rezept.”
Ich musste schmunzeln. Ich die Spitzenkonditorin.
Sofort musste ich an meinen Ausbilder Ludwig Mann denken. Ein Spitzenkonditor.
Er brachte mir bei, mir Grundrezepte zu merken.
„Dann brauchst nicht tausend Rezepte auswendig zu lernen. Das Grundrezept hast immer im Kopf und kannst es variieren.“
Kurz vor der Meisterprüfung fühlte ich mich manchmal überfordert von der Menge an Rezepten, die am Prüfungstag abgefragt werden.
Und tatsächlich habe ich heute fast alle Rezepte im Kopf und muss nur ganz selten nachschlagen.
Deshalb konnte ich der Frau im Laden auch sofort mit einem Rezept für Biskuitroulade helfen.
Heute teile ich dieses Grundrezept, damit nicht nur die Frau aus dem Kochbuchladen eine Biskuitroulade backen kann, sondern auch du.
Meine Biskuitroulade
Das Grundrezept: Pro Ei 25 g Zucker und 25 g Mehl.
Für ein haushaltsübliches Backblech (30×40 cm) nehme ich 4 Eier.
Also:
- 4 Eier (getrennt in Dotter und Eiklar)
- 100 g Kristallzucker
- 100 g Mehl, gesiebt
- eine gute Prise Salz
- Abrieb von 1/2 Zitrone
- Vanillemark von 1/2 Vanilleschote
- 200 g Marmelade zum füllen
Zubereitung
- Den Backofen auf 190° Celsius Ober- und Unterhitze vorheizen
- Ein Backblech mit Backtrennpapier vorbereiten
- Mehl sieben
- Die Eier sorgfältig in Eiklar und Eidotter trennen
- 1/3 vom Zucker, Vanillemark, und Zitronenzeste zu den Dottern geben und schaumig aufschlagen
- Eiklar mit Salz behutsam cremig aufschlagen, den restlichen Zucker langsam löffelweise dazugeben, bis sich ein cremiger, glänzender, weißer Schaum bildet. Das erkennst du, wenn am du Besen ein nach unten hängendes Zipferl siehst
- Den Eischnee locker unter die schaumig gerührten Eidotter heben
- Das gesiebte Mehl einmelieren
- Masse ca 1 cm hoch auf das vorbereitete, mit Backtrennpapier ausgelegte Backblech mit einer Palette, einem Gummihund oder einer Teigkarte zu einem rechteckigen Fleck aufstreichen
- Das Blech in den vorgeheizten Backofen schieben und bei 190° Celsius für 7 – 10 Minuten goldig backen
- Blech aus dem Rohr nehmen. Den Biskuitfleck am Backtrennpapier nehmen und auf ein zweites vorbereitetes Backtrennpapier stürzen
- Sofort das obere Backpapier abziehen und den Biskuitfleck mit dem unteren Papier zu einer Rolle einrollen.
- Auskühlen lassen
- Aufrollen, mit Marmelade bestreichen, wieder zu einer Roulade einrollen (ohne Papier)
- Mit Staubzucker anzuckern, in daumendicke Scheiben schneiden und genießen
Fragen, die du dir vielleicht stellst:
Warum Mehl sieben?
Wird dadurch gelockert, kleine Klümpchen lösen sich und du kannst es leichter unterheben.
Was genau heißt Melieren?
Melieren nennt sich das vorsichtiges Einrühren von zum Beispiel Mehl in eine schaumige Masse.
Kann ich die Roulade mit jeder Marmelade füllen?
Du kannst die Marmelade ganz nach deinem Guster variieren.
DO YOU!
Lass deiner Kreativität freien Lauf und lass dich spielerisch von deinem Geschmack leiten.
Viel Spaß beim backen und genießen
Bussi Baba
Deine Alex